28. Dezember 2006

20:45 » James Brown ist tot

Cover James Brown: Stoned to the Bone Pt.1Cover Lou Pride: It's a Man's World

James Brown -Stoned To The Bone Pt.1
erschienen als 7“ (Polydor, 1973)
Lou Pride -It's a Man's World
erschienen als 7“ (Suemi), ebenfalls erhältlich als Lou Pride Box Set (Jazzman)

Kennt von Euch noch einer den Euro-Dance/Tekkno-Klassiker „James Brown is Dead“? Was die Produzenten damals, Anfang der Neunziger sich sehnlichst herbei wünschten, ist nun leider Realität geworden. Der „Godfather of Soul and Funk“ ist am 25. Dezember im Alter von 73 Jahren gestorben.

Traurig, aber war: wir leben in einer Zeit, in der die großen Helden des Souls nach und nach auf Grund von Alter und schlechter Gesundheit von uns gehen werden — mit James Brown ging nun einer der ganz Großen. Auch wenn er Funk sicherlich nicht erfunden hat, so war er doch derjenige, der in am meisten geprägt hat. Vielmehr noch, er gab Funk ein Gesicht und mit seinen Arrangements und seiner Art mit Rhythmen umzugehen gehört er zu denjenigen wenigen, die Popmusik nachhaltig geprägt bzw. verändert haben. Ganz zu schweigen von den Tonnen an Samples, die er der HipHop-Generation überlassen hat.

Wer James Brown einmal Live auf der Bühne gesehen hat, weiss, wieviel Energie in diesem Mann steckten. Selbst im hohen Alter pflegte er eine unglaubliche Bühnenpräsenz, hatte seine Band und das Publikum stets voll im Griff und war sich nie zu Schade, den ein oder anderen Spagat hinzulegen. Aber auch außerhalb der Bühne muß er so gewesen sein. Betrat James Brown einen Raum, so war dieser sofort von einer unglaublichen Energie gefüllt, die alle in ihren Bann zog und selbst vor der Musik nicht halt machte. Darf man David Matthews, langjähriger Arrangeur von James Brown, Glauben schenken, so wurde aus einem einfachen Groove ein wahres Monster, sobald James dazu sang.

Derartige und andere Aussagen über James Brown wird es in den nächsten Tagen und Wochen bestimmt zu Hauf zu lesen geben und manches wird sicherlich sehr interessant und aufschlußreich ein. Florian Keller, ein großer James-Brown-Fan, wird mit Sicherheit seine nächste Radioshow dem großen Meister widmen und diverses Tonmaterial zum Besten geben. Und Wax Poetics wird sich bestimmt ebenfalls in einer seiner nächsten Ausgaben ausführlich mit James Brown befassen.

Die Musik von James Brown hat uns und viele andere jedenfalls stark beeinflußt, was u.a. zu einigen äußerst gelungenen Cover-Versionen führte. Als Beispiel sei hier einer unserer Lieblinge aufgeführt: „It's a Man's World“ von Lou Pride, der aus James' Ballade eine Up-Tempo-Funknummer gemacht hat. An dieser Stelle unser liebstes James-Brown-Stück zu nennen, ist auf Grund der Vielzahl an großartigen Stücken schier unmöglich. Einfacher ist es, das Stück zu nennen, das wir wohl am häufigsten aufgelegt haben: „Stoned To The Bone“, ein typischer James-Brown-Groove, einfach, simple, genial und auf der Tanzfläche unwiderstehlich.


1 Kommentare (Kommentar schreiben)

1.

hallo emma & marc,

sehr schöner text!
und wer schon mal ein kleines tribute hören möchte, der kann das mit der soulsearching #484 tun. bestimmt nicht mit dem anspruch auf besonders rare jb tunes, sondern eher lieblingsnummern...stoned to the bone ist auch dabei und vor allem der live jam "hey i feel alright" vom legendären apollo theatre concert spricht bände über die energie, die james brown entwickeln konnte.

rest in peace.

viele grüsse aus frankfurt.


michael

ps. soulsearching gibts z.b. auf milkaudio.com/soulsearching als podcast...

michael rütten  02.01.07 um 1:37Uhr

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