13. März 2009

16:36 » Boogie, Electrofunk und die Szene heute — ein Einblick


Boogie Beats, Cosmic Disco, Balearic … Namen die zur Zeit häufiger durch Szene und Presse geistern. Aber was ist das eigentlich? Und warum berufen sich aktuelle Produzenten wie Prince Thomas, Todd Terje oder Metro Area stets auf jene ominösen DJs namens Daniele Baldelli, Greg Wilson oder Beppe Loda? Selbst A Guy called Gerald gesteht: „In 1982, I was fifteen and always at Greg Wilson's night at Legend …“

Wenn Du nun denkst, es handelt sich hierbei um ein Großstadtphänomen — also einer dieser Trends, die sich zuerst in den Metropolen entwickeln — dann liegst Du daneben.

Die Boogie- bzw. Electrofunkszene hat sich nämlich ursprünglich im Norden Englands entwickelt. Nicht in der großen Metropole London oder den schon immer musikalisch weit vorne mitspielenden Großstädten des Südens. Nein, zu diesem neuen Sound tanzten Anfang der 80er Menschen wie Du und ich, und zwar in tristen, langweiligen Orten wie Manchester, Liverpool oder New Brighton (oder gar Mühlheim an der Ruhr, wo Wilson 1980 längere Zeit im Club Eastside auflegte).

Du siehst: nicht die Anonymität der Großstädte lässt Dich wild und ausgelassen feiern. Wenn sich die richtigen Menschen am richtigen Ort einfinden, funktioniert das auch in einer Keinstadt.

Aber lass uns doch mal etwas Klarheit in diese Welt der Boogie-Beats zu bringen, denn selbst im kleinen Tübingen kann man sich im Jahr 2009 vor diesem Phänomen nicht mehr verstecken … und sollte man auch gar nicht!

Wir fangen mit demjenigen an, der bereits Anfang der 80er dabei war und auch heute wieder zu einem der großen Vertreter der Boogie-Szene gehört …

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Greg Wilson

Er war einer der ersten DJs in England, der zwei Platten ineinander mixte und zudem eigene Edits von seinem Revox B77 Tonbandgerät abspielte. Er war Ende der 70er Resident im Wigan Pier, wechselte dann ins Legend, um 1983 seinen wöchentlichen Abend in Manchesters Hacienda zu starten - einem der ersten Clubs in Europa, der sich voll und ganz der aufkommenden elektronischen Clubmusik widmete.

Greg Wilson gilt als Elektofunk- und Boogie-Pionier, obwohl beide Begriffe damals gerade erst im Entstehen waren. Vielleicht auch gerade deswegen?! Denn nach 15 Jahren DJ-Abstinenz - Greg Wilson ließ 1984 das DJing sein und fand erst vor ein paar Jahren wieder zu seiner Obsession zurück - war er der Meinung, dass die Geschichte der britischen Clubmusik schlicht und ergreifend falsch geschrieben wurde. Boogie und Electrofunk tauchten bis vor kurzem eher selten in den Analen britischer Clubmusik auf. Dies richtigzustellen ist seither seine Aufgabe, sei es als DJ oder als Autor zahlreicher Artikel über Boogie, Electrofunk und die britische Clubszene Anfang der 80er.

2004 startete Greg Wilson dann sein Comeback als DJ und im Jahr 2005 veröffentlichte er auf Tirk eine Compilation mit von ihm produzierten Edits alter Boogie-Tracks. Seither ist das Produzieren von Edits nicht nur zu einem Volkssport geworden, sondern hat auch eine neue Boogie-Electrofunk-Szene ins Leben gerufen.

Die Boogie-Szene heute

Diese huldigt nicht nur den alten Boogie-Hymnen, sondern transportierte den Boogie-Sound durch eigene Produktionen, Remixe und Edits in die Zukunft. Unter Verwendung von Synthesizern, typischem Dub-Equipment, sprich Hall- und Echogeräte, und modernen Drumcomputern entstehen so hüpfende Basslines, peitschende HiHats und rasende Echos. Mal verdammt soulig, mal mehr nach dubbigem DeepHouse klingend … auch in Tübingen.


Tags für diesen Eintrag: boogie, boogiebude, edits, electrofunk, greg wilson

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bag of goodies ist ein Clubabend, der von den beiden in Tübingen wohnhaften DJs Emanuela De Luca und Marc Bohlmann veranstaltet wird. Natürlich gibt es noch mehr über bag of goodies zu sagen.

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